Mittwoch, 24. November 2021

Frankreich 2020 - Tag 2

Hinweis: Dieser Reisebericht stammt nicht von mir selber, sondern von Genia.
Von mir stammen die eingefügten Fotos, Links und ggf. kurze Textabschnitte.

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Hier zunächst die Fotos von diesem Tag:


Sonntag, 19.07.

Wir wurden ziemlich früh wach, machten uns fertig und gingen runter in den Frühstücksbereich. Hier war’s voll, wir haben gerade noch so einen leeren Tisch gefunden. Nacheinander gingen wir zum Buffet und holten uns unser Essen. Es ging in nur eine Richtung, ziemlich umständlich, wenn auch wichtig und notwendig. An die Masken hat man sich eh schon gewöhnt. Wir haben gefrühstückt, und die Jungs sind aufs Zimmer zum Packen gegangen. Ich habe das bereits erledigt und angekündigt, dass ich noch schnell zur Konstantinbasilika laufen möchte, bevor wir weiterfahren. Ich wollte diese unbedingt noch von innen sehen. Die Jungs sollten mich später an einer Tankstelle einsammeln.


Gesagt - getan. Auf dem Weg zur Basilika bin noch durch den Palastgarten und am Kurfürstlichen Palais gegangen.
Aber mehr als in die Basilika reinschauen ging leider nicht - schon an der Tür wurde ich gebeten, nicht weiter zu gehen. Schade… Also bin ich zum verabredeten Punkt gegangen und wurde ein paar Minuten später abholt.


Unser erstes gemeinsames Ziel an dem Tag war das Amphitheater von Trier. Ach wie schön! In den altrömischen Bauwerken fühle ich mich sehr wohl, besonders, wenn die schon ziemlich kaputt sind.


Zunächst ging es natürlich in die Arena selber. Von den Zuschauerrängen sind zwar nur noch Erdwälle übrig, aber trotzdem kann man die Ausmaße der Anlage gut erkennen. Hier war wieder Zeit für eine Panoramaaufnahme.


Für Levi war das das erste Mal in so einem Amphitheater, und es hat ihm gut gefallen. Wir haben einen Rundgang gemacht und sind auch durch den "Keller" der Arena gegangen.
Auch wenn mir die früheren Veranstaltungen, die hier abgehalten wurden, so gar nicht zusprechen, reicht es mir schon, dass das hier römisch ist. Ach ja…
Weiter ging’s. Ursprünglich wollten wir noch einen Abstecher nach Luxemburg machen, wenn man schon in der Nähe ist. Aber in der Woche davor ist Luxemburg Corona-mäßig hochgestuft worden, soll heißen: man lässt Dich schon rein, aber darfst Du auch problemlos wieder raus? Versuch mal dann in Frankreich an der Grenze, wenn Du womöglich angehalten wirst, zu beweisen, dass Du nur auf der Durchreise bist. Das wollten wir nicht riskieren. Also haben wir umgeplant und auf Luxemburg verzichtet.


Im Laufe des Jahres stellte sich diese Sorge als unbegründet heraus, aber damals war uns das mit Reisewarnungen und ggf. Grenzkontrollen im praktischen Einsatz
noch recht neu.
Wir sind somit auf der deutschen Seite der Mosel gefahren, die die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg markiert, es ging sehr kurvig zu. Und dann waren wir auch schon in Frankreich. Die französischen Grenzdörfer sahen nicht sehr einladend aus, irgendwie heruntergekommen. Aber wir wollten ja nicht anhalten, sondern nur durchfahren. Moment mal… Auf einmal meldete sich Levis Magen auf eine sehr deutliche unschöne Weise, aber er hat sich noch rechtzeitig gemeldet. Leider kann er solche kurvigen Straßen so gar nicht ab, das ist uns ja schon bekannt, aber irgendwie vergisst man das schon mal im Eifer des Gefechts. Also schnell an den Straßenrand ranfahren, beruhigen und durchatmen, etwas trinken. Von da an ist Frank langsamer gefahren, und wir haben uns immer wieder versichert, dass auf Rückbank alles in Ordnung ist. Das nächste Ziel an dem Tag war das Beinhaus von Douaumont, eine französische nationale Grabstätte, in der die sterblichen Reste von über 130.000 Gefallenen der Schlacht von Verdun, welches in unmittelbarer Nähe liegt, aufgewahrt werden.

Frank hat schon seit seiner Kindheit ein gewissen Bezug zu diesem Ort, da hier im Krieg der jüngste Bruder seiner Großmutter (väterlicher Seite) gefallen war. Das hat seine Oma so mitgenommen, dass sie bis ins hohe Alter regelmäßig unter Tränen davon erzählt hat. Er und seine Schwester haben die Geschichten anfangs nicht wirklich verstanden, weil im emotionalen Zustand teilweise plattdeutsch gesprochen wurde und man als Kind zudem auch nicht versteht, was so schlimm daran ist, wenn jemand "gefallen" ist.


Sehr beeindruckend und bedrückend, vor dem großen Gebäude befinden sich in mehreren "Feldern" über 16.000 einzelne, namentliche Gräber. Nachdem wir uns umgeschaut haben und Frank seine Drohne hat fliegen lassen, sind wir weitergefahren.


Natürlich war auch hier ein Panoramabild fällig.


Das nächste Ziel waren gleich zwei Kirchen in Reims. Zuerst die Basilika Saint-Remi, die mal eine Abtei war. Der Parkplatz war hier gar nicht so voll, aber wir standen in der Sonne. Und langsam wurde es schon etwas heiß, deswegen wollten wir lieber nicht zu lange stehen bleiben.




Als nächstes war die Kathedrale von Reims dran. Hier haben wir länger nach einem Parkplatz gesucht, es hat sich aber natürlich gelohnt. Diese Kathedrale gehört zu den bedeutensten gotischen kirchen Frankreichs und ist seit 1991 UNSECO-Welterbe.



Wow, ist die Kathedrale schön!!! Wir haben die Aussicht genossen, sind natürlich auch wieder reingegangen. Dann wollten die Jungs nicht mehr, also sind sie zum Auto gegangen und haben sich in den Schatten gesetzt. Ich aber wollte die Kathedrale noch vom Garten aus sehen, sehr schön…



Mittlerweile war es ca. 16:30 Uhr und wir hatten noch rund 2 Stunden Fahrt bis nach Paris.
Unser Hotel ibis budget Bezons Rives de Seine in Paris befand sich im Nordwesten der Stadt, etwas außerhalb der Innenstadt mit seinen ganzen Sehenswürdigkeiten. Aber mit einer guten Verkehrsanbindung und zudem in passender "Fluchtrichtung" für die Abreise. Nach dem Einchecken und Beziehen des Zimmers (Levi hatte hier - natürlich - sein eigenes Bett, was für eine Erleichterung) haben wir nachgeschaut, wo wir essen gehen könnten. Es gab in der Nähe einige Restaurants, Pizzerien, also würden wir schon nicht verhungern. Da unser Hotel eher in einem Gewerbegebiet lag, gab es an einem Sonntagabend nicht so viele Leute auf den Straßen. Als wir vor der ersten Pizzeria standen, stellten wir fest, dass diese zu ist. Beim nächsten Restaurant dasselbe. Ach ja, wir hatten ja Corona! Wir sind immer weitergegangen, einige Lokale sagten uns nicht zu, andere waren geschlossen. Irgendwann gingen wir am Restaurant La Palmeraie vorbei, wo am Eingang einige Männer standen, scheinbar einfach so. Einer von denen hat bemerkt, dass wir etwas suchen und in die Fenster reinschauen und hat uns angesprochen, interessanterweise direkt auf Englisch. Keine Ahnung, ob er da arbeitet, aber er hat uns auf jeden Fall ins Innere des Restaurants durchgeführt, die Menükarte erklärt und ist wieder rausgegangen. Zum Restaurantbereich ging übrigens erst über eine Bar und einen Billardraum, wo niemand Masken trug. Wir waren natürlich vorsichtiger. Die Kellnerin, die uns bediente, übrigens auch. Wir waren die einzigen Gäste, die Köchin kam auch persönlich vorbei, um uns zu erklären, was es zusätzlich zur Karte gibt, und was es doch nicht gibt. Sie konnte nur Französisch, also musste wieder jemand helfen. Hat man Speisen auf einer Karte, also in schriftlicher Form, kann der Übersetzer ja prima helfen. In mündlicher Form ist das alles nicht so einfach. Insgesamt waren alle sehr nett und freundlich und wahrscheinlich sehr froh, dass sich jemand hier rein verirrt in so einer schwierigen Zeit. Wir haben drei Gerichte bestellt, wo wir nicht mal genau wussten, was wir am Ende bekommen.


Als die dann kamen, haben wir alles vor uns hingestellt und festgestellt, dass für uns geschmacklich so recht wenig zusammenpasste. Also haben wir untereinander ganze Gerichte oder Teile davon durchgetauscht und somit im Endeffekt alle gut gegessen. Zwischendurch kam die Köchin vorbei, um nach dem Rechten zu schauen und sich zu erkundige, ob alles OK sei. Sie hat die Hände über dem Kopf geschlagen, als sie gesehen hat, dass auf den Tellern fast alles getauscht wurde. Die Arme dachte, dass sie alles falsch gemacht hat. Nein, alles in Ordnung. Das konnten wir ihr schließlich doch wohl klarmachen, es waren halt die sprachlichen Probleme. Es war lecker, wir sind gut satt geworden und zufrieden zurück ins Hotel gegangen. Dort machten wir es uns gemütlich und duschten der Reihe nach.


Es ging für uns dann ziemlich früh ins Bett, morgen sollten wir einen anstrengenden Tag haben. Flott Mal innerhalb eines Tages die wichtigesten Punkte von Paris anschauen.
Die gefahrene Strecke:
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Dienstag, 23. November 2021

Frankreich 2020 - Tag 1

Ich bin es wieder, Genia. Ich hatte hier im Blog schon den Ägypten-Reisebericht geschrieben und nun mache ich es wieder. Unsere heiß ersehnte und lange geplante USA-Reise ist 2020 wegen Corona leider ausgefallen. Dazu hat Frank schon ein wenig geschrieben. Daher mussten wir auf Ziele ausweichen, die mit dem Auto zu erreichen sind. Wir in Europa haben das Glück, nicht weit fahren müssen, um in einem anderen Land zu sein. Also: wohin? Eine Frankreich-Rundfahrt stand schon länger auf unserem Zettel, aber eigentlich erst in ein paar Jahren, da wir noch viele andere Ziele vorher hatten. Also was soll’s, dann wird in der Reiseliste halt vorgezogen bzw. getauscht. Die USA haben wir übrigens (voraussichtlich!) auf 2022 verlegt, hoffentlich ist das dann machbar.

Also auf nach Frankreich! Ziemlich kurzfristig haben wir die Hotels gebucht, natürlich mit der Option, noch kurzfristiger zu stornieren. Alles andere musste spontan laufen.
Hier zunächst das Fotoalbum von diesem Tag:


Samstag, 18.07.

Gegen 10 Uhr morgens waren wir abfahrbereit: Koffer im Kofferraum, Proviant auf dem Rücksitz, Levi hatte auch seinen Platz gefunden. Los geht’s!

Unser erstes Ziel: Schloss Drachenburg in Königswinter bei Bonn. Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt waren wir da, parkten in der Sonne und gingen zur Drachenfelsbahn.
Es gab zwei Warteschlangen zu den Kassen, es ging scheinbar nicht wirklich schnell voran. Es lag an den Corona-Maßnahmen, dass die Abstände zwischen den einzelnen Personen bzw. Familien größer gehalten wurden. Die meisten hielten sich an die vorgegebenen Abstände und trugen Masken. Die Kassen selbst sind im Gebäude, aber wegen Corona hat man die Besucher nur in kleinen Trauben reingelassen. Auf jeden Fall haben wir wohl etwas schnellere Warteschlange erwischt, trotzdem mindestens 40 Minuten gewartet. Im Kassenbereich wartet man nach dem Kartenkauf wieder im Gebäude, bis die nächste Bahn gekommen ist und alle Fahrgäste ausgestiegen sind. Das heißt, dass in der Zeit keine neuen Gäste von draußen rein dürfen. Kein Wunder, dass das so lange dauert.
Dann durften wir selbst rein, der Fahrer hat ganz penibel darauf geachtet, dass alle Masken auch richtig auf der Nase saßen, und nicht nur den Mund verdeckten, und auch auf den gebührenden Abstand zu ihm selbst. Sehr vorbildlich.
Die Fahrt an sich ist nicht sehr lang, so an die 10 Minuten (leider weiß ich das nicht mehr ganz genau), man überwindet in der Zeit 1520m Strecke und 220 Höhenmeter. Oben auf dem Drachenfels angekommen, haben wir uns direkt auf die Plattform begeben, um die schöne Aussicht zu genießen.
Leider war es etwas bewölkt, aber schön warm. Frank hat hier auch noch ein 360°-Panoramafoto gemacht. Erst später haben wir dann bemerkt, dass eine der beiden Linsen nicht mehr ganz sauber ist und somit eine Seite der Panoramen immer etwas unscharf ist. Wirklich schade...


Ein paar Minuten später haben wir uns kurz überlegt, ob wir zur Burgruine hochlaufen sollten, aber dafür waren wir dann doch zu faul. Also sind wir wieder in die Bahn gestiegen, um runter zu fahren.
Es gibt auf der Strecke einen Zwischenstopp beim Schloss Drachenburg, aber wir haben schon auf der Hinfahrt gesehen, dass die Warteschlange am Eingang wieder sehr lang ist. Auch wenn ich das Schloss schon sehr gerne besichtigt hätte - wir hatten noch eine lange Fahrt vor uns am dem Tag. Also wird das irgendwann nachgeholt…

Weiter ging es zur Burg Eltz. Vom Parkplatz sind wir ca. 20 Minuten durch den Wald gelaufen. Als wir die Burg endlich im Blickfeld hatten, stellten wir fest, dass auch hier sehr viele Besucher am Eingang warteten. Die Warteschlange war mindesten 70m lang, also verzichteten wir auch hier auf die Besichtigung des Innenhofs.

Um hier eins der typischen Instagram-Fotos zu machen, muss man wohl wirklich sehr früh aufstehen. Was will man machen? Trotz Corona, oder gerade deswegen, haben viele Menschen sich entschieden, die Orte im eigenen Land zu besuchen. Kein Wunder, dass diese schöne Burg so begehrt war. Wir kauften uns ein Eis und machten uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Die weitere Fahrt ging an der Mosel entlang, vorbei an den schönen Weinbergen und beschaulichen Städtchen, schön entspannt. Unser Ziel war Trier, wo wir unsere erste Übernachtung geplant haben.
Im Hotel Vienna House Easy angekommen, haben wir eingecheckt und sind mit dem Fahrstuhl zum Zimmer gefahren. Im Zimmer haben wir festgestellt, dass es nur ein Doppelbett gab. Und wo soll bitteschön Levi schlafen? Da stimmt doch etwas nicht... Also sind wir mit dem ganzen Kram wieder runter. An der Rezeption sagte man uns, dass wenn 2 Erwachsene mit einem Kind bis zum Alter von 12 Jahren ein Zimmer buchen, das Kind dann mit im Doppelbett schläft. Was??? Ist echt ein Unding! Ein Kind, das 10 oder 11 Jahre alt ist, ist fast ein Teenie. Man kann doch nicht erwarten, dass es mit bei den Eltern schlafen möchte! Und dann die Größe: Frank ist ein großer Mann und Levi, wenn zu dem Zeitpunkt auch erst 10, ist auch nicht unbedingt klein geraten. Das ist wirklich eine Zumutung sowas… Wie auch immer. Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir 3 Kissen und 3 Decken hätten, also ist alles richtig. Ein 3er Zimmer gibt es in diesem Hotel nicht, welches zudem auch ausgebucht war. Wir zogen resigniert von dannen…

Wieder auf unserer Etage angekommen, wollten wir schon ins Zimmer reingehen, als uns eine Hotelangestellte, die schnell die Treppe hochgelaufen ist, um uns noch rechtzeitig einzuholen, aufgehalten hat. Sie hat mitbekommen, was für ein Problem wir haben, und wollte uns eine zusätzliche Matratze für Levi anbieten. Eine gute Idee! Da hellte sich die Stimmung wieder auf. Ein paar Minuten später ist die gute Fee mit der bezogenen Matratze gekommen, und Levi hatte seine eigene Schlafstätte. Das war zwar kein Bett, aber immerhin… Das war das erste Mal, dass wir im "Familienverbund" ein Hotel in Deutschland gebucht haben, bisher waren wir so nur im Ausland unterwegs und haben dabei noch nie erlebt, dass Levi kein eigenes Bett hatte.
Ok, was jetzt? Abendessen! Wir sind also los in die Stadt marschiert, vorbei an den Kaiserthermen zur Konstantinbasilika, die leider schon zu hatte. Unterwegs hat Frank geschaut, wo es in der Nähe ein Restaurant gibt - direkt auf dem Platz vor der Basilika gab es ein Café, wo es auch Pizzen und Aufläufe gab, perfekt. Als wir uns hingesetzt haben, wurden wir gebeten, das mittlerweile bekannte Formular zur Kontakt-Nachverfolgung auszufüllen. Es wurde lecker gegessen und getrunken. Dann sind wir an der Liebfrauenkirche vorbeigegangen und kamen zum Dom. Auch hier gab es wieder ein Panoramabild.


Weiter ging es über den schönen Hauptmarkt und weiter Richtung Porta Nigra.

Noch einmal war ein Rundum-Fotos angesagt.
Als ich dieses Tor im Jahr davor zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich verliebt. So wunderschön. Und jetzt sah ich es wieder, noch dazu bei besserem Wetter, herrlich…


Von da aus habe ich die beiden Jungs zur Römerbrücke geführt und dann zurück zum Hotel. Auf dem Weg gab es Gemecker, dass wir wegen der Römerbrücke so einen Umweg gemacht haben und dass ich absichtlich falsche Angaben zur Reststrecke bis zum Hotel gesagt hätte… Memmen!


Na gut, wir waren etwas später als gedacht zurück im Hotel, erst so um 22:10 Uhr, was soll’s…
Dafür haben wir gut geschlafen, weil alle sehr müde nach diesem ersten Tag der Reise waren.
Die gefahrene Strecke:
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