Hier zuerst die Fotos vom neunten Tag:
Sonntag, der 01.09.
An diesem Tag verabschiedeten wir uns wieder von Killarney und der Grafschaft Kerry. Es sollte weiter an der Westküste gen Norden gehen. Allerdings stand dazwischen ein ziemlicher Abstecher ins Landesinnere nach Birr an, den wir anders nicht so recht unterbringen konnten. Unser dortiges Ziel war Birr Castle, dazu später aber noch mehr.
Nach dem Aufstehen und der Morgentoilette, packten wir unsere Sachen zusammen und gingen dann zum Frühstücken. Nach der Stärkung und dem Check-out gingen wir mit unseren Sachen dann zum Parkplatz, packten alles in den Wagen und machten uns auf den Weg. Direkt vom Start weg hatten wir rund 2,5h und rund 185km Fahrt vor uns, bis wir in Birr samt seinem Schloss ankamen.
Bevor es aber in den Park ging, schauten wir uns noch eine Astronomie-Ausstellung im Visitors-Centre an. Es hat nämlich einen besonderen Grund, wieso sich hier so eine Ausstellung mit einer Sammlung von Forschungsergebnissen befindet. Im Schlosspark steht nämlich Leviathan, ein großes Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 1,83m und einer Brennweite von etwa 16m. Gebaut wurde dieses, für seine Zeit, regelrechtes Ungetüm zwischen 1842 und 1845. Es war bis 1917 das mit Abstand größte Teleskop der Welt und bot für seine Zeit sensationelle Einblicke. Mit ihm erkannte der 3. Earl of Rosse die Spiralform von diversen "Nebeln" am Nachthimmel, wie sie viele der uns heute bekannten Galaxien aufweist. Bei 14 Galaxien konnte er die Form nachweisen, 224 weitere bisher unbekannte Nebel entdeckte er mit seinem Teleskop.
Nach dem Tod des Erbauers wurde Leviathan abgebaut, erst der 6. Earl of Rosse lies es ab 1994 wieder aufbauen, 1999 war die Rekonstruktion abgeschlossen. Es ist heute mit elektrischen Motoren und einem modernen Spiegel ausgestattet und voll funktionsfähig.
Von dieser "Hauptattraktion" gingen wir dann weiter auf Parkbesichtigung, es gibt nämlich noch so einiges zu entdecken in diesem riesigen Areal. Das Schloss selber gibt es nur mit Führungen zu bewundern, aber die Parkanlage interessierte uns eh mehr. Und das lohnt sich auch abseits vom Leviathan unbedingt! Wunderschöne Bereiche mit Wasserläufen und verschiedenste natürlich wirkende Vegetationen gibt es zu bewundern.
Neben dem alten Teleskop gibt es auch einen Bereich mit modernen Technik, hier im Garten befindet sich ein Teil des LOFAR (Low Frequency Array), einem über ganz Europa verteiltes Radio-Interferometer. Hier werden eine größere Anzahl einzelner kleinerer Antennenfelder zusammen geschaltet, um damit eine Winkelauflösung von (mehr als) einer Bogensekunde abzudecken.
Nicht nur die Astronomie war bei den Earls beliebt, auch Pflanzen aus aller Welt fanden ihr Interesse. So gibt es diverse Areale im Park, in denen verschiedenste Pflanzen aus aller Welt, besonders häufig aus Südamerika gepflanzt wurde. Auch herrscht ein Faible für Mammutbäume, diverse verschiedene Arten sind im Garten verteilt angepflanzt. Einige stehen schon über 100 Jahre und haben damit schon (für unsere Verhältnisse) beeindruckende Höhen erreicht.
Zudem gibt es eine Mammutbaum-Baumschule mit lauter Setzlingen, wenn die kleine Bäumchen irgendwann einmal eine "sichere" Größe erreicht haben, soll hier der größte Redwood-Grove außerhalb von Kalifornien stehen. Viele der kleinen Bäumchen haben bekannte Paten. Ist auf jeden Fall mal ein Erlebnis, die Spitze eines Mammutbaums anfassen zu können.
Wir schlenderten also kreuz und quer durch den schönen Park, fanden immer wieder schöne kleine Wasserläufe oder aber auch besondere Sachen wie die größte Buchsbaum-Hecke der Welt.
Schließlich war es langsam an der Zeit, sich wieder auf den Rückweg zum Parkplatz zu machen. Kurz vor dem Ausgang ging der Weg noch an einem Spielplatz vorbei. Selbst sowas muss hier natürlich besonders sein. Mit Schloss und so...
Wieder am Auto machten wir uns dann auf den Weg nach Ennis, unserem Tagesziel. Dieser Ausflug nach Birr hatte sich auf jeden all gelohnt! Unser Ziel war das zentral gelegene Rowan Tree Hostel. Nach rund 1,5h und etwa 100km Strecke kamen wir dort an, wir fanden einen großen Parkplatz auf der Rückseite der Herberge am River Fergus, passenderweise mit einer Fußgängerbrücke direkt rüber zum Hostel.
Wir hatten ein recht geräumiges 4er Zimmer mit modernem Bad für uns, soweit alles prima. Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten machten wir uns dann etwas später auf den Weg in die City, eine passende Restauration für das Abendessen zu finden.
Wir schlenderten etwas durch die ganz hübschen Sträßchen und entschieden uns dann für die italienische Küche bei La Strada. Wirklich in Erinnerung ist mir das aber auch nicht geblieben.
Danach ging es langsam wieder zurück zum Hotel, es folgte die verdiente Dusche und bald darauf ging es ab ins Bett.
Die gefahrene Strecke:
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