Mittwoch, der 28. August
Der Tag begann recht zeitig und nach dem Frisch machen gingen wir runter, um uns Frühstück zu machen. Die gut ausgestattete Küche hatten wir uns ja schon am Vortag angesehen, neben den üblichen Utensilien gab es auch noch Müsli frei. Nach der Stärkung packten wir unsere Sachen zusammen und checkten schon mal aus. An diesem Tag wollten wir uns noch etwas in Kilkenny umsehen, unser erstes Zeil sollte die Saint-Cainnech-Kathedrale sein.
Da diese entgegengesetzt von der Herberge zum Parkplatz liegt, ließen wir unsere Koffer nach Rücksprache erst noch an der Rezeption stehen. Bis zur Kirche sind es nur etwa 300m, also waren wir flott dort.
Da diese entgegengesetzt von der Herberge zum Parkplatz liegt, ließen wir unsere Koffer nach Rücksprache erst noch an der Rezeption stehen. Bis zur Kirche sind es nur etwa 300m, also waren wir flott dort.
Ein wirklich sehr schönes Gebäude, innen schaut man überall auf Natursteine, verputzte Wände sucht man vergeblich. Besonders ist auch die holz-verkleidete Decke im Hauptschiff, keine Gewölbedecke wie bei den meisten Kirchen diese Epoche.
Dann gingen wir zurück am Hostel vorbei und sammelten unsere Koffer ein, die wir zum Auto brachten. Unser nächstes Ziel sollte dann noch Kilkenny Castle sein. Auf dem Weg vom Parkplatz dorthin kamen wir noch etwas durch die wirklich schöne Innenstadt. Vorbei an zahlreiche kleinen Gassen kamen wir schließlich zum River Nore, an dessen Ufer sich die Burganlage befindet.
Wir gingen ein Stückchen am Flussufer und der Burgmauer entlang. Hier machte ich erst einmal ein Panoramafoto.
Das Schloss selber ist so mittelgroß. Kein übermäßig prunkvolles Anwesen, aber halt schon mehr als eine reine Befestigungsanlage, trotz der Türme und Mauer zur Sicherung.
Ein Panoramabild musste natürlich auch noch sein!
Auf der Rückseite eher der Park mit viel Rasen und von Bäumen umsäumt, hier auf der Vorderseite befindet sich dann eher der Blumengarten. Die obligatorischen Rosen dürfen natürlich auf einer britischen Insel nicht fehlen!
Schon im Altertum wurde der Berg als Sitz von Feen und Geistern verehrt, die Geschichte der Befestigten Anlage geht bis in das 4. Jahrhundert (!) zurück. Besonders beeindruckend ist natürlich die große Ruine der Kathedrale, die bis auf das fehlende Dach bemerkenswert gut erhalten ist.
Nach den "Innereien" gingen wir noch rund um das Kirchengebäude. Ein kleiner Friedhof schließt sich an und neben den Blick von außen auf die Gebäude kann man auch von überall den grandiosen Rundblick genießen.
Neben der Kathedrale gibt es noch einen gut erhaltenen Rundturm (das älteste erhaltene Gebäude), eine kleine Kapelle und die seitliche "Halle", in dem sich ein Museum befindet.
Nun ging es für uns langsam wieder runter vom Berg, einmal noch genossen wir den Ausblick von hier oben auf die Abtei Hore Abbey am Fuße des Berges. Dann ging es zurück zum Parkplatz.
Weiter ging unsere Fahrt, die nächste Station war Tipperary. Mit diesem Begriff verbinde ich in erster Linie den alten Song "It's a long way to Tipperary" und eben diesen kenne ich aus dem Film (bzw. Serie) "Das Boot".
Eigentlich wollte ich eben dieses Song spielen, wenn wir in die Stadt fahren, dazu ein Foto vom Ortsschild. Habe ich natürlich alles vergessen...
Zunächst machten wir einen kurzen Stopp an der St. Michael's Church.
Weiter ging es dann zum Stadtrand, dort befindet sich ein runder Hügel, der auf den Karten als "Ancient Site". Kurz vorher liegt noch der kleine St. John's Famine Graveyard. Ob an diesem Hügel nun wirklich was historisch ist, konnten wir nicht wirklich feststellen, aber ein hübscher Spaziergang an der frischen Luft war es allemal. Zudem konnte man schon in die Landschaft blicken.
Danach gingen wir zurück zum Wagen und fuhren weiter. Inzwischen hatte ich mich ganz gut an den Renault gewöhnt, anfangs war ich doch wohl öfters recht weit links auf der Spur unterwegs. Das beim Anhalten blinkende "A" im Armaturenbrett konnte ich inzwischen als Hinweis der Start-Stopp-Automatik erkennen. Anfangs im eher städtischen Bereich ließ ich an Ampeln meist den Gang eingelegt. Inzwischen waren wir auch öfters auf recht kleinen Nebenstraßen unterwegs und wer schon mal auf den britischen Inseln unterwegs war, weiß, wie schmal die Spuren bisweilen sind, oft gerade mal etwa 2m.
Das ist zum Fahren an sich nicht unbedingt ein Problem, aber der Spurassistent wird dann doch etwas penetrant nervig, weil man quasi immer auf irgendeiner Seite recht nah am Rand unterwegs ist. Das permanente Gebrumme im Lautsprecher von links oder rechts beendete ich dann schließlich durch die Deaktivierung der Funktion im Bordcomputer.
Unser vorletztes Ziel dieser Etappe war schließlich die Stadt Cobh an der Südküste.
Bekannt ist die Stadt mit ihrer malerischen, hügeligen Lage vor allem durch die Kathedrale und den diversen, bunten, sog. "Deck of Cards"-Häusern. Zusammen ein wunderschönes Fotomotiv. Nachdem wir sie Straße "West View" herunter gelaufen waren, ging es auf der anderen Seite wieder hoch zur Kathedrale.
Das Bauwerk ist eins der beeindruckensten Kirchen der Neugotik und war zudem einer der aufwendigsten und teuersten in Irland. Nebenbei befindet sich im Turm nicht nur die größte Glocke der Insel, sondern auch das einzige Glockenspiel. Nicht minder beeindruckend geht es im inneren weiter. Ein sehr schöne Kirche, wieder einmal mit einer riesigen Holzdecke.
Ein Panoramabild musste hier auch noch sein.
Ein echtes Rundum-Panorama erstellte ich natürlich auch noch.
Nachdem wir uns kurz eingerichtet und frisch gemacht hatten, wollten wir zunächst den Wagen weg bringen und uns dann eine Lokalität für das Abendessen suchen.
Wir fuhren also hoch zur Kathedrale und stellten das Auto ab, hier war das Parken über Nacht kostenlos und zudem gab es auch relativ günstige Tagestickets.
Die Kirche war so gegen 19 Uhr schon verschlossen, also blieb es zunächst bei einem Blick von außen. Dann gingen wir wieder runter in die City. An Pubs und anderen Gaststätten mangelte es hier wirklich nicht, wir entschieden uns schließlich im "The Raven" einzukehren. Offene Fenster, nette Musik und ein sehr gut besuchter Außenbereich samt ausgestellter Essenskarte wirkten sehr einladend auf uns. Ich holte uns ein dunkles Ale und ein Cider von der Bar und dann schauten wir uns die Karte an.
Ich hatte Bock auf Fish & Chips und für Genia klang das Shakshuka lecker. Im Endeffekt sollte dieser Abend als sehr lehrreich in Erinnerung bleiben. Nachdem wir unser Essen bekommen hatten und angefangen hatten, stockte Genia plötzlich, weil ihr etwas in ihrem Essen übel aufstieß.
Sie aß dann weiter, bis ihr wieder dieser Geschmack im Munde landete. Sie konnte das nicht wirklich zuordnen, empfand es allerdings als extrem ekelig. Nach ein paar Versuchen meinerseits konnten wir den Koriander als Ursache festmachen. Wir beide kannten den Begriff, aber hatten dazu weder Geschmack noch Aussehen im Kopf. Nun ja, schließlich war die Ursache gefunden und das grüne Zeug oben drauf war gar keine Petersilie, wie zunächst von uns angenommen. Ich kannte den Geschmack und mag ihn auch, bei Genia verhielt es sich anders, sie konnte das Zeug nicht essen ohne einen Würgereiz zu bekommen. Nun ja, zum Glück war das Problem hier leicht zu lösen, da das Kraut oben auf dem Essen lag und nicht etwas eingekocht war. So gingen wir gut gesättigt und um eine Erkenntnis reicher zurück zum Quartier. Dort noch etwas entspannen, duschen und dann ins Bett.
Die Tagesroute:
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