Sonntag, der 25. August
Nach dem wach werden ging es flott in den Waschbereich und danach runter zum Frühstück.
In der Küche war dann allerhand los, viele (überwiegend junge) Leute liefen in durcheinander umher, also orientierten wir uns zunächst etwas und suchten uns ein Plätzchen. Das fanden wir auch noch an einem Tisch. Dann Toasts in den "Durchlauferhitzer", Kaffee und Teller samt Besteck nehmen und nach und nach alles zum Tisch bringen.
Dort fanden wir dann auch Schokocreme und Marmelade fürs Brot, welches wir vorher nicht fanden. Später dann noch etwas Müsli und Joghurt dazu. Am nächsten Morgen sollte die Orientierung dann auch besser klappen. Nach dem Frühstück funktionierte dann der Aufzug nicht, also über die Treppe wieder hoch ins 4. Obergeschoss um unsere Sachen für den Tag zu holen und dann nichts wie raus hier.
Dort fanden wir dann auch Schokocreme und Marmelade fürs Brot, welches wir vorher nicht fanden. Später dann noch etwas Müsli und Joghurt dazu. Am nächsten Morgen sollte die Orientierung dann auch besser klappen. Nach dem Frühstück funktionierte dann der Aufzug nicht, also über die Treppe wieder hoch ins 4. Obergeschoss um unsere Sachen für den Tag zu holen und dann nichts wie raus hier.
Unser erstes Ziel war der Park St. Stephen's Green. Ein überschaubarer, aber sehr gut besuchter Park mit einem kleinen See und vielen Bäumen, ganz hübsch.
Am Denkmal für die große Hungersnot von 1845-49 verließen wir diesen Park und gingen direkt zur nächsten Grünanlage, dem Merrion Square. Unterwegs trafen wir das erste mal auf eine spezielle Art von Ausflugsbussen, den Viking Splash Tours.
Hierbei handelt es sich um Amphibienfahrzeuge, die bevorzugt von jüngeren Männern besetzt sind, die meistens alle einen Wikingerhelm tragen und Alkohol trinken. Hin und wieder scheint es ein Kommando zu geben, dass alle Insassen ein lautet "HEJ!" von sich geben. Also durchaus auffällig.
Kurz darauf waren wir am kleinen Park angekommen. Genia wollte hier wegen einer Oscar Wilde Statue hin.
Weiter führte uns der Weg dann langsam zum Trinity College, eins der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dublin, ganz speziell natürlich die Bibliothek. Zunächst schlenderten wir aber etwas über das Campusgelände.
Natürlich durfte auch ein Panoramafoto nicht fehlen.
Unsere Besuchszeit rückte näher und so gingen wir dann langsam Richtung Eingang.
Zunächst ging es unten zur Ausstellung mit ausführlich dargestellten Vergrößerungen der herausragenden Buchmalerei. Ich muss gestehen, so wirklich fesseln konnte mich das nicht, immerhin weiß ich jetzt, dass es auch ein Weltdokumentenerbe gibt. Am Ende der Ausstellung führte dann eine Treppe hoch zum grandiosen Longroom.
Es ist sicher eines der bekanntesten Bibliotheksräume der Welt, ich schätze so ziemlich jeder hat schon einmal Fotos daraus gesehen. Unglaublich beeindruckend, besonders die Kombination aus dem, was das Auge sieht und was die Nase dazu riecht. Rund 200.000 historische Bücher sind hier versammelt, dazu allerlei Büsten von angesehenen Gelehrten und die älteste Harfe Irlands.
Auch ein Panoramabild habe ich im Longroom noch gemacht. Die kleine 360°-Kamera tut sich allerdings mit nicht so tollen Lichtverhältnissen etwas schwer, aber als Eindruck geht es wohl.
Am Vorderausgang des Trinity Colleges befindet sich einer der zentralen Verkehrsplätze Dublins und von hier gingen wir dann weiter Richtung Fluss, dem Liffey, der quer durch die Stadt fließt und von zahlreichen Brücken überspannt wird.
Wir schlenderte auf der Südseite des Flusses Richtung Osten, konnten dabei einen schönen Blick auf das Custom House, dem ehemaligen Zollamt werfen, bis wir schließlich über die Sean O'Casey Bridge die Flussseite wechselten. Von hier hat man zudem einen guten Blick auf die nächste Flussquerung, der Samuel Beckett Bridge mit ihrem markanten, schrägen Pylon.
Auch hier natürlich noch ein Rundum-Panorama:
Wir gingen nun auf der anderen Seite des Flusses zurück Richtung Innenstadt bis zur O'Connell Street, der "Hauptstraße" in Dublin. Hier befindet sich unter anderem das Hauptpostamt in einem prachtvollem Bauwerk, zudem eine weitere Sehenswürdigkeit, The Spire (offiziell: Monument of Light), eine über 120m hohe Edelstahlnadel. An dieser Stelle befand sich bis 1966 eine Nelson-Säule, die gesprengt wurde.
Von hier machten wir einen kleinen Schlenker, um wieder zurück zum Liffey zu kommen. Hier überquerten wir dann die Ha'penny Bridge, um direkt in den wohl bekanntesten Stadtteil von Dublin zu kommen: Temple Bar.
Viele verbinden mit dem Namen wohl eher eine Bar mit gleichem Namen, es ist dann aber doch etwas mehr, ein ganzes Kulturviertel (und Hotspot für Touristen). Viele kleine Gassen, oft mit Kopfsteinpflaster, und zahlreiche Pubs und Bars prägen das Straßenbild, dazu sind zahlreichen Häuser mit beeindruckenden Blumenarragements ausgestattet.
Wir schlenderten durch die Gassen, langsam kam immer mehr die Sonne raus und so hatten wir schließlich genug vom Herumlaufen. Wir gingen ins Fitzsimons, eine Bar mit Hotel (haben wir gar nicht bemerkt). Wie üblich auf den britischen Inseln bestellten wir direkt an der Theke, ich nahm erst einmal ein Guinness, damit liegt man ja nie verkehrt. Da Genia in Sachen Bier o.ä. eher auf süßere Mischgetränke steht, sollte ein Cider das richtige für sie sein. Dann entdeckten wir den Zugang zur Dachterrasse, wir hatten sozusagen zufällig den idealen Ort gefunden!
Die Sonne schien inzwischen fast durchgängig, das erste Getränk war schnell gelehrt. Also wieder zur Theke, mal schauen, was es hier sonst noch gibt. Direkt ins Auge sprang mir eine gute Auswahl der örtlichen 5 Lamps Brewery, da nahm ich doch mal zunächst das Pale Ale. Zunächst etwas skeptisch, schmeckte es mir wirklich gut. Auf der Englandtour im Juni war der Gesamteindruck der englischen Ales ja doch ziemlich durchwachsen. Um es direkt vorweg zu nehmen: Die irische Varianten schmeckten mir durch die Bank deutlich besser, da gab es keine wirklichen Ausfälle, einige Sorten waren richtig lecker!
Hier auf der Dachterrasse war auch ganz gut was los! Darunter befand sich auch eine Frauenclique, die ganz schönen Lärm veranstaltete. Ob das nun eine Gruppe "Landfrauen" war, die in der Hauptstadt eingefallen war oder ein anderer Anlass, wer weiß das schon...
Genia hatte inzwischen Kontakt zu einer Bekannten aufgenommen, die ursprünglich aus Russland stammt aber nun schon seit 20 Jahren in Dublin lebt. Sie hatten sich bei einer Tanzshow in Berlin im Vorjahr kennengelernt. Sie wollte bald zu uns stoßen und danach wollten wir zusammen Essen gehen. Also war es Zeit für die nächsten Ale-Sorten, nachdem ich zwischendurch eine Lager getrunken hatte. Und ein Panoramabild sollte hier oben auch nicht fehlen.
Wir bleiben sicherlich noch eine weitere Stunde hier sitzen, es war einfach herrlich. Dann machten wir uns auf den Weg, wollten wir doch noch zusammen Essen gehen. Olga schlug ein moldawisches Restaurant vor, kannten wir nicht und wollten es natürlich testen. Also gingen wir langsam los und schlenderten noch etwas durch Temple Bar.
Irgendwann kamen wir recht nahe an der Gedenkstatue von Phil Lynott, bis zu seinem Tode 1986 Frontmann von Thin Lizzy, vorbei. Da machte ich natürlich noch einen Foto-Stopp, stand eh auf meiner Liste.
Irgendwann sagte Olga dann, dass wir angekommen wären und verwundert schauten wir auf ein mongolisches Restaurant. Die Sache war dann schnell geklärt, moldawisch und mongolisch klingen im Russischen wohl recht ähnlich und Genia hatte es einfach verwechselt. Egal, mongolisch ist auch prima, wenn auch nicht neu für uns.
Es gab ein Buffet, bei dem man sich zunächst alles Zutaten in sein Schüsselchen sammelt und dieses dann zur Kochstelle bringt. Dort werden auf einer großen Metallplatte die Speisen der Gäste eine nach dem anderen zubereitet. Regelmäßig werden die einzelnen Zusammenstellungen ein Stückchen weiter geschoben und dabei stets gewendet, so dass nichts anbrennt.
Es war sehr lecker und nachdem jeder von uns 2-3 Schüsselchen geleert hatte, gingen wir wir wieder. Zudem war das Essen auch preislich für hiesige Verhältnisse recht günstig.
Der letzte Stopp sollte dann noch Cassidy's Bar sein, ein sehr dunkles, uriges Pub. Wir suchten uns ein gemütliches Plätzchen und orderten wieder ein paar Getränke.
Wieder gab es neue Ale-Sorten, die wieder lecker schmeckten. Etwas später kam dann noch Olgas aus Brasilien stammenden Freund vorbei. Sehr viel länger blieben wir dann aber doch nicht, so langsam waren wir schlapp und müde vom Tag. Also verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Heimweg. Nun noch einmal ein paar Straßenabschnitte im Dunklen, auch so ist Dublin ziemlich schön anzusehen!
Als wir uns langsam dem Hostel näherten, war die 4-spurige Hauptstraße direkt an unserer Seitenstraße auf der Länge eines Straßenblocks (etwa 150m) komplett aufgerissen. Überall standen Lichtmasten, um die Baustelle auszuleuchten. Zahlreiche Arbeiter waren beschäftigt, viel großen Baugerät lärmte herum. Außer Fußgänger kam hier niemand mehr durch.
Der gesamte Verkehr wurde halt recht spontan um den Block herum geleitet. Passenderweise war der Fahrstuhl immer noch außer Betrieb, so durften wir wieder über das enge Treppenhaus nach oben. Trotz Dachfenster zur Nebenstraße war der Baulärm und auch die Beleuchtung deutlich wahrzunehmen. Heute Nacht dann wohl mit geschlossenem Fenster schlafen. Wir gingen noch Duschen und entspannten ein wenig auf dem Bett, bis wir schließlich das Licht ausmachten und in den Schlaf fielen. Ein sehr schöner Tag, wir haben ja doch einiges gesehen.
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