Dienstag, 26. Juni 2018

Tracer Opt. - Teil 2

In zwei älteren Einträgen berichtet, wie ich meine Tracer etwas tourentauglicher machte und dann noch weitere Sachen optimierte. Damit war ich natürlich noch nicht so ganz fertig, somit folgt nun der zweite Teil.
Natürlich wollte ich Tracy auch noch etwas mehr Schutz geben, falls ich sie doch einmal auf die Seite legen sollte. Außerdem passiert sowas ja eh nur, solange eine Maschine eben nicht geschützt ist. Die Anbringung dient somit nach Murphy ja auch mir selber, weil eben nach Sicherheitsvorkehrungen nichts mehr passiert. ;-)

Da die Optik der Yamaha schon etwas an die einer Reiseenduro angelehnt ist, passen zu ihr auch etwas größere Sturzbügel ganz gut. Also ganz im Gegenteil z.B. zur Hornet.
Ich wollte dazu dann auch gleich "richtige" Bügel haben, die also mehr oder minder einen Komplettschutz bieten. Nach der Marktsichtung bleiben für mich 2 Modelle übrig: Eins von Givi und ein weiteres von Heed. Ich verglich diverse Fotos und las Erfahrungen und schließlich entschied ich mich für die polnische Lösung von Heed.
Über ebay gab es dann auch ein Angebotspaket, bei dem für 187€ (inkl. Versand) auch gleich zwei passende Taschen dabei waren.
Die Lieferung dauerte ein paar Tage und dann konnte ich die Bügel das erste mal in Augenschein nehmen. Die Qualität war erste Klasse, stabiles Material, saubere Schweißnähte und hochwertig lackiert/gepulvert. Es fehlte nur mal wieder die Zeit für die Montage. Irgendwann fand ich die und es konnte los gehen.
Erstes richtiges Hindernis beim Einbau war eine zu ersetzende Stange mit Gewinde auf den den Enden. Diese hielt zum einen den Seitenständer als auch den Hauptständer an einer der beiden Stellen. Da hatte ich ja doch etwas Sorge, dass mir beim Herausziehen die Maschine umfällt. Abgesehen davon lag natürlich eine Last auf der Stange, so dass man sie nicht einfach so rausziehen konnte.

Ich bat Genia darum, das Motorrad in der Waage zu halten, während ich die alte Stange mit Hilfe der neuen und einen kleinen Hammer aus ihrer Position heraus schlug. Das funktionierte recht gut und somit war der schwerste Schritt schon getan. Ansonsten waren bei der Montage noch an jeder Seite zwei Schrauben am Motor zu ersetzen.
Auf der linken Seiten war der Bügel schnell montiert, auf der rechten Seite schien die Sache nicht so ganz zu passen. Unten am Bügel war ein Blech angeschweißt, welches auf die neu eingesetzte Stange geschoben und dort verschraubt wird. Dann passte aber die obere Rahmen/Motorhalterung nicht so wirklich. Es fehlte nicht viel, aber ich bekam die Schraube einfach nicht ins Gewinde. Der Winkel des Bleches müsste ein klein wenig flacher sein, so dass die Position sich um 2-3mm ändert!
Die offene Frage war nun, selber Anpassen oder Reklamieren?
Ich entschied mich für die Anpassung, die eigentlich recht leicht gehen müsste.
So war es dann auch: Ich setzte den Bügel mit der Unterkannte auf den Sockel vom Kellertreppen-Geländer und das ander Ende vom Blech an die breite Unterseite des Geländers. Die ganze Länge und Stabilität des Sturzbügels diente als Hebel. Als kurz etwas gedrückt und der Winkel änderte sich minimal. Bei der folgende "Anprobe" stellte sich diese kleine Anpassung als richtig heraus. Nun passten alle Schrauben perfekt!


Beim Festziehen war die obere Schraube nur zu kurz. Kurz gewundert und bei der Kontrolle der Beschreibung festgestellt, dass die 4 Ersatzschrauben doch nicht alle gleich lang sind. Sahen auf den ersten Blick so aus. Natürlich habe ich die beiden längeren Schrauben links montiert.
Nach dem Austausch passten dann wirklich alles und die Bügel waren montiert. Optisch gefiel mir die Lösung wirklich gut, der Silhouette bleibt doch alles recht schlank. Die (wasserdichten) Taschen passen natürlich auch wie gegossen. Ich war zufrieden.

Was mir nun noch fehlte, war mein "kleiner Stromkasten", den ich immer im Tankrucksack spazieren fahre. Eine kleine Kiste mit Spannungswandler 12V auf 5V mit 2 USB-Anschlüssen.
Die Tracer hat zwar eine Steckdose im Cockpit, aber spätestens beim Einsatz im Regen hätte ich da nur bedingt ein gutes Gefühl. Daher habe ich mir bei der Hornet schon eine kleine 12V-Steckverbindung gebaut, die ich ohne Nutzung gut im Cockpitbereich verstecken kann und bei Nutzung im Nassen leicht noch mit einer kleinen Tüte vor Nässe schützen kann.


Auch hier ist die Yamaha vorbereitet, hat für zwei Nebenverbraucher vorbereitete Stecker (einzeln abgesichert) hinter der Scheibenhalterung versteckt. Über ebay habe ich mir die passenden Gegenstecker besorgt, um von dort auf meinen Steckverbinder zu gehen.

Ein noch etwas ältere Baustelle war für mich ein alternativer Träger für das Topcase. Ein Original-Case samt Träger hatte ich beim Kauf ja dazu bekommen. War jetzt nicht entscheidend, aber ein Topcase, welches mit Zündschlüssel zu schließen ist schadet ja nun auch nicht. Nur die Montage mit dem originalen Halter mochte ich nicht, schließlich hängt der Koffer so ziemlich weit "hinter" dem Motorrad und der Träger sieht immer blöd aus, vor allem auch, wenn er nicht genutzt wird. Das ist zudem auch der Regelfall.


Der Anblick wird zudem auch nicht besser, wenn der lange "Kennzeichenschwanz" weg ist.
Da ich im Gepäckfalle eigentlich eh immer solo unterwegs bin, wollte ich eine Trägerkonstruktion dort haben, wo der Soziussitz ist.
Zunächst schwebte mir so eine Art Aufbau für den zweiten Sitz vor. Da unten drunter aber sowohl Werkzeug als auch Kettenöler verbaut sind, musst man im Zweifel ja auch dran kommen, ohne alles aufwendig abzubauen. Der Sitz wird aber hinten eingehakt und vorne dann runter ins Schloss gedrückt. Ein Topcase-Aubau muss also einen gewissen Abstand zum Sitz lassen, so dass dieser auch geöffnet und entnommen werden kann.


Nun, so wirklich sexy fand ich diese Lösung dann auch nicht. Somit sollte ein Ersatz für den Sitz her. Von SW-Motech gibt es aktuell schon so eine Lösung für die MT-03 und 07. Kostet aber auch für ein "Blech" sportliche 130€.
Zunächst dachte ich an einen zweiten erworbenen Sitz, um diesen dann zu modifizieren. Da war aber nicht wirklich was preislich Interessantes zu finden. Somit heißt es wohl selber bauen.

Also habe ich mich mit Ronnie verabredet, um in seiner Werkstatt mal einen Prototypen zu basteln. Zunächst aus dünnem Blech mit passenden Maßen, an einigen Punkten zusammengeschweißt, um dann von jemanden in seiner Firma diesen "Erstversuch" in eine digitale, technische Zeichnung überführen zu lassen. Der finalen Sozius-Gepäckträger sollte dann aus 3mm dicken VA gefertigt werden.


Das fertige Blech (Kostenpunkt: 24,55€ über Laserteile-Online) wurde dann schließlich noch mit Abstandhalter und Gummifüßen (zur Abstützung auf den Heckrahmen), Öse für das Sitzschloss und Haltewinkel für die hintere Befestigung versehen.


Nachdem mechanisch alles an seinem festen Platz war, musste das Blech nur noch farblich angepasst (= schwarz) werden und abschließend an einigen Stellen am Rand mit einem Schutzstreifen versehen werden.


Nun folgte nur noch die Anpassung der Topcase-Trägerplatten.
Dazu wollte ich, je nach Bedarf, die originale Yamaha-Trägerplatte oder aber eine Platte für das Givi-Monolock-System anbringen.
Letzteres für die "große Tour" mit voller Campinggerätschaft (wie in Kürze nach Norwegen).


Nun passte alles wie gewünscht! Die unterschiedlichen Befestigungslöcher (immerhin zwei teilen sich beide Trägerplatten) werden alle von den Trägern abgedeckt und sind sicher verschraubt. Das Topcase sieht zwar immer noch scheußlich aus (geht bei so einem Beauty-Case auch nicht anders), aber nun ist es nur bei Bedarf dort, ebenso wie das Gepäckblech zur Befestigung.
Dieses wird genau wie der originale Soziussitz hinten eingehakt und vorne im Schloss arretiert, dauert nur wenige Sekunden. Somit ist die ganze Gepäcklösung zugleich gegen spontane Diebstahl geschützt.
An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an Ronnie für seine tatkräftige Hilfe und handwerkliches Können (vor allem beim Schweißen) bei der Umsetzung sowie seine Kontakte für die Anfertigung!

Als letztes fehlten nur noch die Heizgriffe. Dabei entschied ich mich für Yamaha-Originalzubehör. Die Griffe sind zwar mit knapp 190€ deutlich teurer als so gängiges Material aus dem Zubehör (meine Daytona-Griffe der Hornet gab es im Angebot immer wieder mal für knapp 40€).
Aber zum einen sind die Originalen doch qualitativ etwas besser (vor allem halt passgenauer), zudem gibt es an der Bordelektrik schon vorbereitete Anschlüsse, ohne da selber neue Kabel und Schalter verlegen zu müssen. Zum anderen gedenke ich die Tracer ja un auch so einige Jahre zu fahren, daher passt das auch schon mit dem Preis. Bedient werden die Yamaha-Griffe zudem über das Bordmenü in 3 Stufen. Alles zusammen halt die durchweg saubere Lösung.


Nun war ich (nach jetzigem) Stand erst einmal durch mit meinen Modifikationen. Vielleicht gibt es irgendwann mal noch für vorne etwas kleinere Blinker, aber das ist jetzt aktuell nicht lebenswichtig. Entscheidend ist erst einmal, dass die Maschine nun für Urlaubstouren meinen Ansprüchen genügt.

Jetzt kann es auf große Reise gehen! :-)

2 Kommentare:

  1. Hi wie werden die Heizgriffe angeschlossen ? Ist da im Menue und der Verkabelung schon was vorgesehen oder haben die Yamaha heizgriffe gleich eine Steuerung mit dabei ?

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    1. Ja, ist schon alles vorbereitet, inkl. Stecker.
      Sobald die heizgriffe angebaut und verkabelt sind, kann man sie im Menü konfigurieren.

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