Nachdem ich neulich hier schon von ein paar Um/Anbauten in Sachen Tourentauglichkeit geschrieben hatte, sollte das natürlich nicht alles bleiben.
Ebenso hatte ich mir im Winter schon neue Hebel geordert, hierbei entschied ich mich wie damals für meine Hornet auch für die Modelle von V-Trec. Allerdings nun die längere Ausführung, da ich ja hier verbaute Schutzbügel am Lenker habe, bei der Hornet war das nicht der Fall, weshalb ich die kürzere Variante wählte. Die V-Trec gehören zu den eher günstigen Modellen mit einer ABE und funktionieren bestens.
Mitte März fand ich dann die Zeit, den Austausch vorzunehmen. Neben der bessern Optik und Ergonomie sind hier nun beide Hebel einstellbar, bei der originalen Bestückung war das nur beim Bremshebel der Fall.
Als nächstes Stand noch der Tausch des "langen Schwanzes", dem Kennzeichenhalter aus.
Dazu hatte ich schon im Winter ein Modell günstig bei ebay erworben, es fehlte aber die Zeit, um das gute Stück zu montieren. Passende kleine Blinker hatte ich schon lagernd (feine Kellermann Micro 1000 LED ) die Genia bei der Tombola eines Hornet-Treffens gewonnen hatte. Zudem brauchte ich noch eine Nummernschildbeleuchtung, ich kaufte ich (wieder über ebay) zwei einzelne kleine Sockel mit LED. Ende März passte dann endlich auch mal wieder Zeit und Wetter, so dass ich den neuen Träger montieren konnte. Schon besser
Es mag manche verwundern, warum der kürzere Halter so weit hinten montiert ist (andere bevorzugen eine etwas weiter "eingerückte" Position mit schrägerem Kennzeichen). Der Grund liegt in erster Linie daran, dass ich ja bisweilen auch mit Koffern fahre und sowohl Kennzeichen als auch Blinker müssen dann auch noch in gewissem Winkel von der Seite erkennbar sein.
Irgendwann vor der Urlaubstour nach Norwegen standen auch noch neue Reifen auf dem Programm. Da wir dort auch so einige Schotterpassagen fahren möchten, wollte ich Reifen haben, die auch dafür etwas besser taugen. Also eher so "Halbwegs"-Enduroreifen, wie sie gerne auf den großen Reiseenduros eingesetzt werden. Im Endeffekt blieben für mich nach vielem Lesen und Vergleichen dann im Prinzip 3 Modelle übrig: Der Pirelli Scorpion Trail 2, der Continental TKC 70 und der Avon Trailrider.
Im Endeffekt bin ich dann beim Avon gelandet. Schien mir von den Modellen irgendwie der beste Kompromiss. Der Pirelli ist doch schon sehr "Straße", wo ich mich dann frage, ob es da überhaupt noch einen wirklichen (für mich erfahrbaren) Unterschied zum klassischen Tourereifen gibt. Der Conti war mir dann vielleicht doch eine Spur zu grob, schließlich liegt mein Focus bei der Tracer natürlich ganz klar auf der Straße (für groberes Geläuf habe ich ja schließlich noch meine alte Super Ténéré) und eben dort will ich vom Kurvengrip möglichst keine bis wenige Abstriche machen.
Tja, Avon. Das ich mal einen britischen Reifen dieser Marke fahren werde, habe ich ja lange Jahre quasi ausgeschlossen. Die Pneus hatten ja doch lange den Ruf eines Holzeifens, gerade bei sportlicher und/oder nasser Gangart. Wahrscheinlich bei weitem nicht so schlimm wie geschildert, aber da geht man dann doch lieber auf "Nummer Sicher" und fährt eine der etablierten Premium-Marken. Aber auch die lernen dazu und nutzen heute die gleichen Techniken wie andere Hersteller auch. Also mit hohem Silica-Anteil für guten Nassgrip und Multi-Compound-Mischungen für eine Optimierung aus Grip und Laufleistung (hart in der Mitte, weicher auf den Flanken).
Jedenfalls kam ich dann doch früher zu den neuen Reifen als ich geplant hatte, bei einer Tour am Ostermontag mit Ronnie blieb ich nördlich des Wiehengebirges nahe Bad Essen mit einem Plattfuß liegen. Der Schandkarren des ADAC brachte mich dann nach Hause.
Vor knapp einem Monat hatte ich dann wieder Zeit und Muße, die Räder auszubauen.
Dabei musste ich dann feststellen, dass mein bisheriger Front-Montageständer nicht mehr so wirklich an die Tracer passt. Der will die Gabel nicht wirklich stabil von unten anheben, da ihm eine Befestigung des ABS-Sensors im Wege ist.
Also übergangsweise mit einem Wagenheber unter den Krümmer gehoben. Leider verläuft die Anlage nicht mittig unter der Maschine, sondern schon merklich mehr rechts. Wirklich stabil war die ganze Sache nicht, auf Dauer muss eine andere Lösung her. Die ist inzwischen mit einem neuen Heber auch schon gefunden.
Da ich gerade so hübsch beim Rumschrauben war, montierte ich auch gleich noch das schon bereit liegenden Kühler-Schutzgitter. Auf Schotterpisten ist ja sonst womöglich schnell ein kleiner Stein im Kühler mit u.U. blöden Folgen.
Naja, als nächstes stand noch an die Räder zu meinem Händler zu bringen. Schnell war ein Termin gefunden, die neuen Gummis dann auf der Felge und ich konnte wieder heim. Da ich nun ausgebaute Räder vor mir hatte, nutzte ich auch gleich diese Gelegenheit, die schon vor mehreren Monaten erworbenen Felgenrandaufkleber (gold, fast wie die Gabel) aufzubringen. Das geht so auf dem Boden liegend doch deutlich leichter als mit eingebauten Rädern.
Leider passter der Radius der Aufkleber nicht so ganz, so dass ich die 4 Einzelsegmente pro Seite noch einmal gedrittelt habe. Also wieder etwas mehr Arbeit als gedacht. :-/
Naja, die Räder selber waren dann recht schnell verbaut und ich muss sagen, optisch machen die gut was her!
Nun fehlte im Prinzip nur noch der Praxistest, den konnte ich dann in der Folgewoche bei einer Ausfahrt mit der FB-Motorradgruppe Adrenalin Bielefeld machen. Die Ausfahrt führte uns ins Sauerland, wo wir dann im Bereich zwischen Hirschberg-Bache und Oeventrup einen Stopp machten. Wer die Ecke kennt, der weiß, dass man dort den Reifen bestens testen kann!
Ich wurde nicht enttäuscht! Der Avon hält bestens, einen wirklichen Nachteil zu einem klassischen Tourenreifen konnte ich nicht feststellen. Absolut stabil, spurtreu und neutral über die ganze Breite, dazu auch auf der Bremse in Schräglage berechenbar, brachte mich der Trailrider durch die Kurven bis die Fußraste kratzte.
Well done, Avon!
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