Tag 04 - Im Sequoia/Kings Canyon Nationalpark
Montag, der 14.08.
Nach einer wunderbaren Nacht in unserem rustikalen Quartier wachte ich alleine im Zimmer auf. Es war schon recht spät, Genia und Levi waren wohl schon draußen.
Also stand ich auf und erledigte die Morgentoilette, als die beiden dann auch zurück kamen. Sie waren beide schon länger wach und irgendwann wurde es ihnen langweilig, so sind sie etwas im Ort spazieren gegangen.
Da nun alle munter waren frühstückten wir draußen bei wieder herrlichem Wetter. Danach packten wir zusammen, checkten aus und machten uns auf den Weg. Dieser führte uns zunächst nur ungefähr 200m weit, bis zur örtlichen Tankstelle. Nachdem der Benzinvorrat wieder aufgefüllt war verließen wir dieses kleine, charmante Städtchen. Hat uns richtig gut gefallen hier!
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der riesigen Bäume. Nur hier in einem kleinen Gebiet der Sierra Nevada in Kalifornien gibt es die Riesenmammutbäume in ihrer ursprünglichen Umgebung.
Recht schnell stieg unser Weg an, der Mountain Highway 99 folgte dabei zunächst dem Kern River auf östlicher Seite. Da Levi (wie ich auch) dazu neigt, dass ihm bei kurvige Autofahrten schlecht wird, saß er direkt zu Fahrtbeginn vorne. Kurz nach dem Abzweig der Sherman Pass Road überfuhren wir den Fluss. Dort machten wir auch unseren ersten kleinen Stopp.
Weiter ging es nun in deutlich mehr Straßenwindungen und nach rund 50km Fahrt hatten wir dann kurz vor dem Abzweig zum Parker Pass das erste Mal eine Höhe von knapp 2000m erreicht. Während solch eine Höhe in den Alpen oft schon jenseits oder in der Nähe der Baumgrenze liegt, sieht die Sache hier anders aus. Abgesehen von Schildern merkt man es anhand der Vegetation eigentlich fast gar nicht. Die Riesenmammutbäume wachsen überhaupt erst in diesen Höhen von rund 1500-2500m.
Wir hielten in etwa die Höhe und erreichten dann kurz danach den Abzwqeig zur M-90, der wir knapp 5km folgten und dann unser erstes Zwischenziel erreichten, den Trail of the 100 Giants.
Das ist auf Wanderweg durch ein Wäldchen, in dem sich etwa 125 Bäume von mehr als 10ft (~3,05m) Durchmesser befinden. Schon am Parkplatz sahen wir die ersten größeren Bäume, die für unsere Maßstäbe schon derbe beeindruckend waren.
Das sollte aber nichts gegenüber den wirklichen Riesen sein, die wir noch im Laufe des Tages zu Augen bekommen sollten.
Wir gingen den Weg entlang und nach gut 50m konnten wir hinter einem Busch schon einen großen Baum sehen, wenngleich auch erst nur die obere Hälfte. Riesenmammutmbäume beeindrucken ja nicht durch ihre Höhe (obwohl sie auch bis über 90m wachsen können), sondern durch ihre enorme Dicke. Ein Stück weiter konnten wir dann auch den unteren Teil des Baumes sehen. Wir blieben alle irgendwie mit offenem Mund stehen. Auch wenn man natürlich theoretisch weiß, wie dick 5m sind, aber wenn man dann das erste Mal direkt vor so einem Baum steht kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Levi rastete förmlich aus....
Ab hier folgte ein (mehr oder minder) riesiges Exemplar auf das nächste, wir staunten nur noch.
Der größte Baum hier im Grove hat einen Durchmesser (in der Regel in Brusthöhe gemessen, nicht unten an der Basis!) von über 6m und ist dabei gut 67m hoch.
Im Vergleich mit den größten seiner Art also nicht wirklich beeindruckend, aber wenn man vorher nur Bäume nach "europäischen Maßstäben" gesehen hat, haut einen das schon etwas um.
Es war ein irres Erlebnis, zwischen (und teilweise auf) den ganzen Riesen zu wandeln. Ich war wirklich froh, dass mein Handy eine zusätzliche Weitwinkel-Linse hat. Viele Bäume hätte ich mit der Kamera sonst gar nicht im Ganzen einfangen können.
Nachdem wir hier den ganzen Weg abgeschritten hatten, ging es langsam zurück zum Parkplatz. Was für ein Erlebnis!
Bei der Weiterfahrt testete ich dann noch einmal Here WeGo, aber auch bei dieser Route wählte es viel weitere Strecken als Google Maps oder OSMAnd+. Das reichte mir so langsam als Test. Warum auch immer, aber hier schien Here nicht wirklich brauchbar zu sein! Noch am selben Abend schmiss ich die App vom Handy. Hatte wirklich keine Lust mehr auf weitere Tests. Wir hatten ja zum Glück brauchbare Alternativen.
Unser nächstes Ziel sollte der General Sherman Tree sein, der größte Baum der Erde (im Sinne von Volumen). Unser Weg führte uns aber zunächst raus aus den Bergen und Nationalpark in die Eben nördlich von Bakersfield.
Hier fuhren wir an weiten Zitrusfeldern vorbei, häufig wurden Orangen angebaut. Abseits der bewässerten Felder war die Landschaft allerdings eher karg und die Savanne höchstens mit trockenem Gras und einige Sträuchern bewachsen.
Als wir am Lake Kaweah vorbei kamen, wurde es langsam wieder bergiger und auch grüner. Es dauerte nicht mehr lange und wir waren wieder mitten drin in der Sierra Nevada.
Anfangs stiegen wir moderat, später auch hin und wieder in Serpentinen die Berge hoch. Es gab tolle Panoramen zu bewundern und eine längere Baustelle hatten wir auf dem Weg auch noch, an der wir gut 20min an einer Ampel warten mussten. Unser nächste Quartier hatte mich vor dem Urlaub schon per Mail darüber informiert, da die Straße ab 17 Uhr wegen der Bauarbeiten ganz geschlossen bleibt.
Im Frühsommer gab es in diesem Gebiet ganz massive Regenfälle, so dass diverse Straßen unterspült und teilweise ganz weg gespült wurden. Die Spuren davon sollten wir noch öfters auf unserem Weg durch die Sierra Nevada sehen können.
Schließlich kamen wir in den Giant Forest, da Waldgebiet in dem sich auch der Sherman Baum befindet. Schon die fahrt hier hindurch war beeindruckend, da so einige der Riesenbäume bis direkt an die Straße wuchsen. Auf einmal wirkten die dicken SUVs im direkten Vergleich fast klein.
Vorbei ging es an Fußgängern, Bushaltestellen und Behindertenparkplätze immer weiter in die Höhe, als wir dann am großen Parkplatz zum Shermann Tree ankamen, waren wir fast auf 2200m angekommen.
Hier war natürlich ein derber Trubel! Klar, den größten Baum wollen halt alle sehen. Von hier oben führte ein gut ausgebauter Weg etwa eine halbe Meile (~800m) hinunter, bis wir schließlich an dem Riesen angekommen waren. Meine Güte, was für ein Stamm!
Das besondere am General Shermann ist vor allem seine enorme Dicke bis in sehr große Höhe. Es gibt so einige Riesenmammutbäume, die unten ähnlich dick (teilweise sogar noch etwas dicker!) sind, aber die verjüngen sich schneller.
Auch hier gab es die üblichen Fotoschlangen, um sich exklusiv vor das Schild mit dem Namen des Baumes zu stellen. Direkt bis an das Gehölz kommt man auch nicht, mit gut 5m Abstand ist ein Zaun um den Riesen gestellt. Das erschien uns bei dem Andrang auch sinnig. Wäre nicht der erste Baum in der Geschichte, der seinen Ruhm mit dem Leben bezahlt hätte....
Nachdem wir uns den Baumriesen von allen Seiten angeschaut hatten gingen wir langsam wieder zurück. Wir nahmen noch etwas von unseren Snacks und kühlen Getränken und machten uns dann wieder auf den Weg Richtung Tagesziel, dem Grant Grove.
Unser nächstes Quartier dort sollte eine Waldhütte sein. Darauf waren wir natürlich besonders gespannt. Also wir dort ankamen suchten wir zunächst einmal eine Rezeption fanden sie dann aber schließlich im weiter oberhalb liegenden Haupthaus.
Wir checkten ein, konnten dabei noch eine der freien Hütten (auf einem Plan) aussuchen und machten uns dann mit Schlüssel auf den Weg zu unserem Waldhaus.
Naja, das war von innen dann zum einen recht eng, zum anderen auch bei weitem nicht so charmant wie unser letzten "Haus" in Kernville. Es war OK, aber vom letzten Quartier waren wir halt noch etwas verwöhnt.
Nachdem wir es uns eingerichtet hatten, überlegten wir uns, ob wir heute noch zum General Grant Tree fahren sollten. Dieser zweitgrößte Baum der Erde steht nur wenige Kilometer entfernt und ist auch der Namensgeber dieses Waldes.
Da wir alle aber schon etwas schlapp waren, entschieden wir uns dann doch den Besuch auf den nächsten Morgen zu verschieben. So gingen wir noch runter zur Hauptstraße, dort befindet sich ein Restaurant (welches wohl noch geschlossen war) und da es hier überall (wie ganz generell in den Nationalparks!) auch Camping-Sites gibt, war ein kleiner Laden ebenfalls nebenan. Dort kauften wir dann erste einmal ein. Wir beschlossen, unser Abendessen am Tisch vor unserem Haus einzunehmen und versorgten uns entsprechend.
Auf dem Rückweg schauten wir uns auch noch einen Aushang mit Infos genauer an, dort wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, keine Lebensmittel etc. draußen vor den Hütten zu lassen, da man damit die Bären anlockt. Wir alle stellten uns vor, wie toll es wäre, einen davon zu sehen. Am liebsten natürlich durch das Fenster unserer Hütte.
Wir setzten uns an unser Tisch und genossen unser Mahl in der Abendsonne zwischen den großen Bäumen hier im Wald. Weil auch die anderen Nadelbäume hier sind in der Regel deutlich größer als das Gehölz daheim.
Als die Sonne dann verschwunden war wurde es recht flott merklich kühler, so trank ich noch in Ruhe mein Bierchen aus, während Levi und Genia schon rein gegangen waren.
Erst war ich etwas überrascht, dann wurde mir aber bewusst, dass wir uns immer noch auf etwa 2000m Höhe befinden. Daher also kein Wunder.
So ging ich dann auch ins Häuschen und nahm auch die Kühlbox mit rein. Besser ist besser. Wir kuschelten uns in unsere Betten und lange dauerte es auch nicht mehr, bis wir schliefen.
Anfangs stiegen wir moderat, später auch hin und wieder in Serpentinen die Berge hoch. Es gab tolle Panoramen zu bewundern und eine längere Baustelle hatten wir auf dem Weg auch noch, an der wir gut 20min an einer Ampel warten mussten. Unser nächste Quartier hatte mich vor dem Urlaub schon per Mail darüber informiert, da die Straße ab 17 Uhr wegen der Bauarbeiten ganz geschlossen bleibt.
Im Frühsommer gab es in diesem Gebiet ganz massive Regenfälle, so dass diverse Straßen unterspült und teilweise ganz weg gespült wurden. Die Spuren davon sollten wir noch öfters auf unserem Weg durch die Sierra Nevada sehen können.
Schließlich kamen wir in den Giant Forest, da Waldgebiet in dem sich auch der Sherman Baum befindet. Schon die fahrt hier hindurch war beeindruckend, da so einige der Riesenbäume bis direkt an die Straße wuchsen. Auf einmal wirkten die dicken SUVs im direkten Vergleich fast klein.
Vorbei ging es an Fußgängern, Bushaltestellen und Behindertenparkplätze immer weiter in die Höhe, als wir dann am großen Parkplatz zum Shermann Tree ankamen, waren wir fast auf 2200m angekommen.
Hier war natürlich ein derber Trubel! Klar, den größten Baum wollen halt alle sehen. Von hier oben führte ein gut ausgebauter Weg etwa eine halbe Meile (~800m) hinunter, bis wir schließlich an dem Riesen angekommen waren. Meine Güte, was für ein Stamm!
Das besondere am General Shermann ist vor allem seine enorme Dicke bis in sehr große Höhe. Es gibt so einige Riesenmammutbäume, die unten ähnlich dick (teilweise sogar noch etwas dicker!) sind, aber die verjüngen sich schneller.
Auch hier gab es die üblichen Fotoschlangen, um sich exklusiv vor das Schild mit dem Namen des Baumes zu stellen. Direkt bis an das Gehölz kommt man auch nicht, mit gut 5m Abstand ist ein Zaun um den Riesen gestellt. Das erschien uns bei dem Andrang auch sinnig. Wäre nicht der erste Baum in der Geschichte, der seinen Ruhm mit dem Leben bezahlt hätte....
Nachdem wir uns den Baumriesen von allen Seiten angeschaut hatten gingen wir langsam wieder zurück. Wir nahmen noch etwas von unseren Snacks und kühlen Getränken und machten uns dann wieder auf den Weg Richtung Tagesziel, dem Grant Grove.
Unser nächstes Quartier dort sollte eine Waldhütte sein. Darauf waren wir natürlich besonders gespannt. Also wir dort ankamen suchten wir zunächst einmal eine Rezeption fanden sie dann aber schließlich im weiter oberhalb liegenden Haupthaus.
Wir checkten ein, konnten dabei noch eine der freien Hütten (auf einem Plan) aussuchen und machten uns dann mit Schlüssel auf den Weg zu unserem Waldhaus.
Naja, das war von innen dann zum einen recht eng, zum anderen auch bei weitem nicht so charmant wie unser letzten "Haus" in Kernville. Es war OK, aber vom letzten Quartier waren wir halt noch etwas verwöhnt.
Nachdem wir es uns eingerichtet hatten, überlegten wir uns, ob wir heute noch zum General Grant Tree fahren sollten. Dieser zweitgrößte Baum der Erde steht nur wenige Kilometer entfernt und ist auch der Namensgeber dieses Waldes.
Da wir alle aber schon etwas schlapp waren, entschieden wir uns dann doch den Besuch auf den nächsten Morgen zu verschieben. So gingen wir noch runter zur Hauptstraße, dort befindet sich ein Restaurant (welches wohl noch geschlossen war) und da es hier überall (wie ganz generell in den Nationalparks!) auch Camping-Sites gibt, war ein kleiner Laden ebenfalls nebenan. Dort kauften wir dann erste einmal ein. Wir beschlossen, unser Abendessen am Tisch vor unserem Haus einzunehmen und versorgten uns entsprechend.
Auf dem Rückweg schauten wir uns auch noch einen Aushang mit Infos genauer an, dort wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, keine Lebensmittel etc. draußen vor den Hütten zu lassen, da man damit die Bären anlockt. Wir alle stellten uns vor, wie toll es wäre, einen davon zu sehen. Am liebsten natürlich durch das Fenster unserer Hütte.
Wir setzten uns an unser Tisch und genossen unser Mahl in der Abendsonne zwischen den großen Bäumen hier im Wald. Weil auch die anderen Nadelbäume hier sind in der Regel deutlich größer als das Gehölz daheim.
Als die Sonne dann verschwunden war wurde es recht flott merklich kühler, so trank ich noch in Ruhe mein Bierchen aus, während Levi und Genia schon rein gegangen waren.
Erst war ich etwas überrascht, dann wurde mir aber bewusst, dass wir uns immer noch auf etwa 2000m Höhe befinden. Daher also kein Wunder.
So ging ich dann auch ins Häuschen und nahm auch die Kühlbox mit rein. Besser ist besser. Wir kuschelten uns in unsere Betten und lange dauerte es auch nicht mehr, bis wir schliefen.
Die Tagestour (rund 286km) mit dem Höhenprofil:
Alle Fotos dieses Tages gibt es hier zu sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen