Mittwoch, 27. Juli 2016

HRZ-Segeln 2016

Nach 2013 gab es dieses Jahr nun endlich wieder einen Segeltörn mit den Kollegen.
Wie üblich wurde ein Plattbodenboot gechartert und an einem Donnerstag machten die Mitfahrer etwas früher Feierabend und mit einem Bus ging es zum Starthafen ans Ijsselmeer.
Alle Fotos der Tour gibt es hier zu sehen.

Donnerstag, der 02.06.
Wie immer war gegen 15 Uhr Feierabend angesagt und schon gegen halb drei war unser Bus da, der uns nach Harlingen bringt, dort liegt unser Schiff, die Alexandra, im Hafen.
Da diese Stadt außerhalb des Ijsselmeeres liegt, hatte ich durchaus berechtigte Hoffnungen, dass wir dieses Mal vielleicht im Wattenmeer bleiben und unsere Tagestouren zu den Inseln machen.
Kaum hatten wir Bielefeld verlassen fing der regen an, der uns während der ganzen Fahrt fast durchgängig begleiten sollte. Kurz hinter der Grenze wurde ein trockenes Zeitfenster für eine kleine Pause genutzt. So mussten nicht alle das Busklo nutzen, welches übrigens nicht wie üblich unten neben dem Hintereingang war, sondern ganz hinten und oben. Fast wie ein kleiner Thron.
Dann ging es weiter nach Harlingen, auch hier kamen wir im Regen an.


Das eigentliche Problem war allerdings nicht das Wetter, sondern das Schiff zu finden.
Wir fuhren den Hafenbereich ab, aber nirgends war die Alexandra zu finden. Unser Tourleiter telefonierte eifrig und ging schließlich mit einigen Kollegen zu Fuß los.
Irgendwann kamen sie dann zurück mit neuen Erkenntnissen: Das Schiff ist gar nicht hier, sondern in Medemblik, auf der anderen Seite des Damms. Es gab wohl am Vortag ein Problem mit dem Motor, so dass das Schiff es nicht mehr bis hierher geschafft hatte. Etwas Verwunderung machte sich breit. Nun gut, also ging es noch einmal rund 50km weiter, dank eines falschen Abbiegemanövers kamen noch weiter 25km Autobahn hin- und herfahren dazu.
In Medemblik angekommen war wenigstens das Wetter inzwischen besser, also trocken.
Und in der Tat fanden wir unser Schiff dort im Hafen. Das Kommunikationsproblem klärte sich auch schnell: Der Skipper hat öfters ohne Erfolg versucht, auf dem Diensthandy unseren Reiseleiters anzurufen. Das lag natürlich im Büro...
Nun gut, jetzt hatten wir uns ja gefunden. Vom Bus zum Schiff waren es allerdings noch gute 200m, wir hatten also unser Proviant etwas zu schleppen.


Während wir alles einräumten und unsere Kajüten bezogen wurde schon ein Restaurant für unser Abendessen gesucht. Es wurde extra in einer Pizzeria in Harlingen vorbestellt, nur waren wir ja nun nicht mehr dort. Aber auch hier im Ort war schließlich eine Lokalität gefunden.


Nachdem wir uns alle Verpflegt hatten ging es zurück zur Alexandra und wir machten es uns gemütlich und ließen den Abend mit einige Getränken ausklingen.


Schließlich ging es irgendwann in die Kojen. Da ich eigentlich überall gut schlafen kann, solange ich ins Liege komme, hatte ich auch hier im Schiff eine gute Nacht. Hilfreich ist da sicher auch, dass ich keinen Whiskey mag und daher den Promillespiegel auf sehr überschauberem Niveau hielt.

Die Tagestour:

Freitag, der 03.06.
Unser erster Segeltag stand an. Die anfängliche Hoffnung mit dem Wattenmeer hatte sich leider schnell zerschlagen, waren wir ja nun nicht dort, wo wir eigentlich dachten.
Zunächst stand aber das Frühstück an und damit auch schnell die Erkenntnis, dass es nicht genug Tassen an Bord gab. Zudem fand unser Skipper, der das Schiff auch erst vor Ort übernommen hatte, noch diverse Schmutzwäsche vor, die es noch alle zu waschen galt.
Nun ja, nach der Verpflegung gab es dann die übliche kleine Einweisung. Diese machte der Matrose Victor auf englisch. Er ist Ungar und daher auch nicht unbedingt selbstverständlich dem Deutschen mächtig. War ja auch nicht schlimm...


Als Tagesziel wurde Enkhuizen ausgerufen, ein nettes Städtchen am Westufer des Ijsselmeeres, ein Stück südlicher gelegen. Das war bei unserem letzten Törn der Start/Endpunkt.
Wir fuhren los und außerhalb des Hafengebiets wurde dann auch schon bald die Segel gesetzt.




Eine PhotoSphere-Aufnahme machte ich dann unterwegs auch noch.


Am Nachmittag kamen wir dann in Enkhuizen an. Nach dem Anlegen hieß es dann für die meisten erst einmal: Auf in die Stadt. Etwas herumlaufen, vielleicht irgendwo etwas trinken oder eine Kleinigkeit essen.



Später fanden sich dann alle irgendwann wieder beim Schiff ein und einige mutige wollten dann doch noch die Wasserqualität und -temperatur (der Skipper meinte etwa 18°C) antesten.


Als nächstes Stand das Abendessen und danach der gemütliche Teil des restlichen Tages an. Das fand überwiegend an Deck statt, erst später wurde es doch etwas zu frisch und es ging in den Bauch des Schiffes.



Die Tagestour:

Samstag, der 04.06.
Nach dem Aufstehen hatte irgend ein fleißiges Bienchen wie am Vortag auch schon die Brötchen geholt und es wurde zum Frühstück gedeckt. Am Vortag hatte der Skipper noch weitere Tassen besorgt, so dass auch alle ihr Heißgetränk ab bekamen. Zudem hatte unsere Crew noch etwas Zuwachs bekommen, eine Freundin des Skippers war nun auch an Bord, eine erfahrene Seglerin.


Nun ging es wieder los, unser Tagesziel war Makkum im Nordosten des Ijsselmeeres. Nachdem wir den Hafen verlassen hatten, wurden also wieder die Segel gesetzt. Das alles fand bei tollem Wetter samt Sonnenschein vom blauen Himmel statt, also im Prinzip feinstes Segelwetter.



Als es noch etwas windete habe ich dann gleich noch mal ein kleines Filmchen gemacht.


Es hätte also fast perfekt sein können, dummerweise fehlte der Wind. Ab und zu wehte ein laues Lüftchen, aber meistens dümpelten wir mit etwa 2kn über den großen See.
Immerhin schaukelte es so nicht so sehr, so dass wir ohne Probleme gegen Mittag etwas essen konnten.


Angesichts unsere Geschwindigkeit hätten wir unser Tagesziel nur leider so nie erreicht, somit wurde dann doch irgendwann der Motor angeworfen. So kamen wir dann doch noch bei Tageslicht in Makkum an. Wir hatten eine Anlegestelle an einem langen Steg, an dem recht viele Schiffe lagen.


Nach dem Anlegen machten sich die meisten wieder auf den Weg in die Stadt. Da die Sonne gut brannte sollte das Herumlaufen nicht allzu lange dauern. Es war nun endlich mal Zeit in einem lokalen Imbiss eine Frikandel Special zu essen und sich dann später unter einen Sonnenschirm der heimischen Außengastronomie einem örtlichen Kaltgetränk zu widmen.


Wir bleiben in unserer kleine Gruppe nicht lang alleine, es gesellten sich schnell einige weitere Leute hinzu. Schließlich ging es zurück zum Schiff um die herrliche Abendstimmung und einen tollen Sonnenuntergang über dem Wasser zu genießen.



Später nahm der gesellige Abend sein Ende wie immer unter Deck.

Die Tagestour:

Sonntag, der 05.06.
Schon war der letzte Tag angebrochen, es fehlte nur noch ein kleines Stück zurück nach Harlingen.
Das schöne Wetter des Vortages war leider etwas getrübter, immerhin war anfangs noch öfters die Sonne dabei. dafür hatten wir aber wieder etwas mehr Wind. Wie immer begann alles mit dem Frühstück, danach wurde alles fürs Auslaufen klar gemacht. Vom Hafen in Makkum ist es nicht weit bis zur Schleuse am Damm, daher waren wir auch recht flott dort.



Nun also doch noch etwas Wattenmeer. Mit Wind! Nur leider kam der direkt aus Norden und brachte uns wenig, da die Fahrrinne an der Küste entlang doch recht schmal ist. Somit währe Kreuzen wegen der ständigen Richtungswechsel eine recht anstrengende Sache geworden. Daher fuhren auch alle Boote in unsere Richtung mit Motor. Dumm gelaufen...
Gegen Mittag kamen wir dann in Harlingen an, das Wetter hatte sich auch wieder gebessert, die Sonne zeigte sich nun wieder meistens.


Schnell war ein Anlegeplatz gefunden und nun hieß es langsam, die Alexandra zu räumen. Also alle Sachen aus den Kajüten und schließlich noch klar schiff machen, inzwischen wurde auch der Busfahrer kontaktiert. Bis das Fahrzeug am Hafen ankommen sollte, nutze ich noch die zeit um im nahen Supermarkt meine Vla-Vorräte für daheim aufzufüllen.


Schließlich war der Bus angekommen und wir packten unsere Sachen ein und verabschiedeten uns von der Crew. Es folgten wieder rund 4h Busfahrt bis wir zurück an der Uni waren.
Dort wurde ich dann auch bald von Levi und Genia abgeholt.
Der Segeltörn 2016 war damit beendet.

Die Tagestour:

Was bleibt?
Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Segelausflug. Bis dahin werden aber leider wieder 2-3 Jahre ins Land ziehen.
Ein paar Wermutstropfen gab es dieses Mal allerdings auch. Klar, das Wetter kann man sich nicht aussuchen! Daher fuhren wir insgesamt mehr mit Motor als unter Segeln.
Zudem stellte sich das Schiff als nicht die beste Wahl heraus. War schon etwas runtergekommener als die wir sonst hatten. Dazu die Sache mit den fehlenden Tassen und der ganzen Wäsche.

Trotzdem hat es mir wieder gut gefallen und ich bin sicher das nächste Mal wieder dabei!

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